Egal, ob auf dem Rad oder zu Fuß – wer in den Kosmos des Neusiedlersees eintaucht, wird auf See-Leute treffen, denen eine besondere Gastfreundschaft innewohnt. Aber woher rührt diese?
Mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union.
Man kann sich natürlich die Zahlen der Tourismusregion auf der Zunge zergehen lassen: Über 1.000 Kilometer Fahrradwege umfangen den wunderschönen Neusiedlersee. Diese verteilen sich auf 40 Radwege, von denen 15 sogenannte Erlebnisradwege sind. Wer lieber zu Fuß unterwegs ist, darf sich nicht nur über die 120 Kilometer lange Originalwanderroute rund um den See freuen: Auf schier endlosen Wegen kann man ob des flachen Landes besonderen Weitblick erfahren. Ganz ohne hohe Berge. Doch egal, wo oder wie man unterwegs ist, alle Pfade führen direkt hinein in eine Welt der puren Genüsse. Egal, ob es um kulinarisch Köstlichkeiten höchster Güte geht, um feinste Weine oder um nichts als Natur – wer sich auf den Neusiedlersee einlässt, wird ihn im wahrsten Sinne des Wortes „er-fahren“. Und den einmaligen Kosmos dieser Region mit allen Sinnen erfassen lernen.
Das nicht zuletzt deshalb, weil man sich hier in der erklärten Heimat der Neusiedlersee DAC-Weine befindet. Also dort, wo die Rebsorte Zweigelt heimisch ist und so regionstypisch mundet, dass sie unter das Dach der Herkunftsbezeichnung Neusiedlersee DAC gestellt wurde. Kurz gesagt: Wer den typischsten aller Zweigelt sucht, hier wird er ihn finden. Wer nun moniert, dieser Rotwein sei doch im Sommer viel zu intensiv, dem sei versichert: Selbst hochdekorierte Sommeliers empfehlen den Zweigelt heute als wunderbaren sommerlichen Durstlöscher – sofern er eben gekühlt genossen wird.
Das zweite edle Elixier, an dem man einfach nicht vorbeikann – egal, ob auf dem Drahtesel oder per Pedes – ist der herrliche Süßwein, der in dieser Ausprägung nur an den Ufern des Neusiedlersees gedeiht. Die Trauben werden vom Grauschimmelpilz Botrytis Cinerea von der Natur selbst auf ihre Essenz reduziert, die aus ihnen gekelterten Auslesen gelten international als rare und wahre Sensation. Wichtig: Auch hier gilt es, der Herkunftsbezeichnung Neusiedlersee DAC zu folgen, um das garantiert Gute im Glas zu haben.
Doch bevor man sich auf all das einlassen kann, was hier dem neugierigen Gast an Kostbarkeiten begegnet, muss man sich erst einmal die besondere Mentalität der See-Leute vergegenwärtigen. Die Sache ist nämlich so: Die Region rund um den Neusiedlersee ist aufgrund ihrer geografischen Lag seit jeher auf Besucher:innen ausgelegt. Schließlich liegt die Destination nicht nur im Herzen Europas, sie liegt vor allem im Umfeld von drei großen Städten: Budapest, Bratislava und Wien sind bloß einen Katzensprung entfernt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass schon vor vielen Jahrzehnten die Menschen aus allen drei Metropolen den Neusiedlersee zu ihrem erklärten Naherholungsziel erkoren haben.
Gastfreundschaft à la Burgenland
Tourismus ist hier also kein Produkt einer Marketinggesellschaft, er ist den Menschen an den Seeufern schlichtweg passiert. „Diese außergewöhnliche Lage hat dazu geführt, dass die Bauern und Bäuerinnen der Region – egal, welche Produkte sie auch erzeugen – es seit Generationen gewohnt sind, Besucher:innen zu empfangen“, erklärt Torsten Aumüller, Geschäftsführer von Neusiedlersee DAC. Daraus habe sich eine Kultur entwickelt, in der kein:e Fremde:r fremd ist, sondern stets willkommen. Zumindest an 360 Tagen im Jahr. Ein paar hohe Feiertage sind auch den am See Heimischen heilig.
Abgesehen davon hat sich um diese Tatsache eine ungezwungene, natürliche Gastfreundschaft entwickelt, die international als außergewöhnlich gilt. „Wir sind hier vielleicht nicht immer die Schnellsten, aber wir sind definitiv sehr offen“, sagt Aumüller mit einem Augenzwinkern. Soll heißen: Wer am Ufer des Neusiedlersees an eine Tür klopft, dem wird nicht nur geöffnet, der findet sich sehr schnell in einem Innenhof wieder, um von den lokalen Produkten des jeweiligen Bauern bzw. der jeweiligen Bäuerin zu kosten. Und um besagte Produkte im Anschluss natürlich auch zu kaufen. Doch das ist hier nicht die Intention der spontanen Gastgeber:innen, sondern bloß die Kirsche auf der Torte.
Hereinspaziert und genießen
Tatsächlich hat man in der Region über viele Generationen gelernt, dass es nicht der einzelne Gast ist, der den eigenen Wohlstand erhält. Es sind die Wiederkehrer:innen und Weitererzähler:innen. Also jene, die sich hier schon einmal wohlgefühlt haben, deshalb wiederkommen – und Freund:innen mitbringen. Aumüller: „In so mancher Weinregion steht man ohne Voranmeldung vor verschlossener Tür. Am Neusiedlersee aber sind die Winzer:innen gewohnt, dass man spontan und plötzlich hereinschneit.“ Eine Gegebenheit, die sich in der nationalen gleich wie internationalen Weinwelt längst herumgesprochen hat. Die Kellertüren der Neusiedlersee DAC Herkunftsweinwinzer:innen öffnen sich fast schon ganzjährig – zumeist ohne Voranmeldung, immer jedoch ohne Allüren. Pannonisch zugänglich halt – wie die Weine.
Genießen leicht gemacht
Alle anderen kommen wie gehabt mit der Idee, sich aktiv in der wunderschönen Natur zu bewegen und sich im Anschluss in einem Heurigen oder bei einem:einer Winzer:in mit lukullischem Genuss zu belohnen. „Die Möglichkeit, sich durch den Tag treiben zu lassen und zu wissen, jederzeit und ungeplant irgendwo einkehren zu können, hat sich als wahrer Tourismusmagnet entpuppt“, weiß Aumüller. Doch derzeit erlebt er gar eine Trendwende dahingehend, dass die Menschen hauptsächlich wegen des Genusses kommen und dann eben auch ein bisschen wandern gehen oder eine kleine Radtour machen. „Die Intention hat sich teilweise gedreht“, sagt er.
Diese Entwicklung ist wohl als die authentischste Werbung für die Produkte der Region zu werten. Dass man rund um den Neusiedlersee keine Kontakte haben muss, kein VIP zu sein braucht, um alles genießen zu können, worauf die Menschen der Region stolz sind, ist in dieser Dimension sicherlich einmalig. Wenn man so will, ist es eine Form der Herkunftstypizität, die man sonst nur von außergewöhnlichen Weinen kennt. Aber an denen mangelt es an den Ufern des Neusiedlersees zudem auch nicht. Welch großes Glück!
Unsere Empfehlungen für Weinwanderungen im Herkunftsweingebiet Neusiedlersee DAC:
Der WeinWegGols
Dieses Vorzeige-Projekt des Weinbauvereines Gols wurde aus der Idee geboren, den bereits bestehenden Weinwanderweg neu zu gestalten. Daher wurde der WeinWegGols mit 31 Info-Stelen ausgestattet, die allesamt die Entstehung eines Weingartens und den Vegetationsverlauf vom Rebschnitt bis zur Weinlese plakativ beschreiben. Der perfekte Ausflug für neugierige Wandersleute!
👉 Hier gibt’s alle Infos zum WeinWegGols!
Von Illmitz nach Podersdorf
Dieser wunderschöne Wanderweg startet im bekannten Weinort Illmitz und schlängelt sich dann idyllisch über 16,5 Kilometer Richtung Podersdorf. Dabei kommt man – ganz ohne große Anstrengungen – an Attraktionen wie einer Vogelbeobachtsstation, Salzlacken und sogar der Hölle vorbei. In dem Gebiet mit dem ungewöhnlichen Namen hat man zur Zeiten der Reblaus besonders gern Wein gepflanzt, da diese die hier vorherrschenden tiefen Sandböden nicht mögen. Am Ende der Wanderung wartet jedenfalls der imposante Leuchtturm in Podersdorf – und vielleicht ein gutes Glas Wein.
Von Mönchhof nach Gols
Dorfmuseum Mönchhof oder doch lieber wandern gehen? Diese Frage muss man sich gleich beim Ausgangspunkt in Mönchhof Halbthurn stellen. Eines gleich vorweg: Das Museum ist jedenfalls einen Besuch wert. Der Rest dieser schönen Wanderung aber natürlich genauso: Das Barockschloss Halbthurn liegt am Weg, eine idyllische Aussichtsplattform, die den Blick auf den Neusiedlersee freigibt, auch, und zwischen den vielen Reben lockt zudem ein Schauweingarten, in dem man die unterschiedlichen Trauben der Region verkosten kann.
Unsere Empfehlungen für Rad-Touren im Herkunftsweingebiet Neusiedlersee DAC:
Der Neusiedlersee Radweg
Der Neusiedlersee Radweg (B10) ist besonders für Familien und Genussradler:innen geeignet. Rund um den See warten zahlreiche kulinarische und vinophile Genusspunkte darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Die geringen Steigungen entlang des Weges und die Fährverbindungen zwischen dem Ost- und Westufer machen die Radtour zu einem gemütlichen Ausflug durch die Natur.
Der Radweg Lange Lacke
Der asphaltierte Radweg Lange Lacke (B27) beginnt in Apetlon und führt vorbei am Parkplatz Lange Lacke – hier können Sie direkt zur „Langen Lacke“ abbiegen (der Weg ist geschottert) und die Natur genießen. Die Lange Lacke ist die größte von über 40 salzhaltigen Lacken im Seewinkel und ein Paradies für Wasservögel.
Der Kulturradweg
Einfach entspannt und nahezu ohne Steigung durch die prachtvolle Landschaft radeln? Der 26 Kilometer lange Kulturradweg durch die Region Neusiedlersee ist genau dafür wie gemacht. Unter dem Motto „Der Kultur auf der Spur“ geht es über das Dorfmuseum Mönchhof über das Barockjuwel Schloss Halbthurn bis zur Basilika in Frauenkirchen. Und zwischendurch lockt natürlich überall das leiblich Wohl.
Alles Wissenswerte über die Neusiedlersee DAC-Spezialitäten
Saftig und fruchttief oder doch fruchtsüß? Welcher Neusiedlersee DAC ist Ihr Liebling? Klicken Sie sich durch die unterschiedlichen Rebsorten.
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Neusiedlersee DAC.
Einzigartiger Zweigelt. Einzigartige Süßweine.
Von der Sonnenseite Österreichs. Zur Gaumenfreude aller.
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